Blutige Polemik
Das Motiv des unschuldigen Blutes im Matthäusevangelium
Mittwoch, 24. November 2021 | 19.30 Uhr
Epiphaniashaus
Blutige Polemik
Das Motiv des unschuldigen Blutes im Matthäusevangelium
Vikar Johannes Vortisch skizziert Grundzüge seiner Doktorarbeit
Eintritt frei
3G-Nachweis erforderlich
Als einzige Schrift im Neuen Testament greift das Matthäusevangelium das alttestamentliche Motiv des unschuldigen Blutes auf. Der Gebrauch erfolgt an markanten Stellen im Evangelium: den Wehrufen Jesu über die etablierten Autoritäten (Mt 23), dem Sündenbekenntnis des Judas und der Unschuldsdeklaration des Pilatus (jeweils Mt 27). Insgesamt wird das Motiv genutzt, um den Tod Jesu mit der Tempelzerstörung 70 n. Chr. in Beziehung zu setzen und das Kreuz im Horizont der Geschichte Israels zu deuten. Damit lässt sich auf die Konfliktsituation der matthäischen Gemeinde blicken, die in Auseinandersetzung mit der pharisäisch dominierten Gemeinde um ihr eigenes christusgläubiges jüdisches Profil ringt.
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